HÖRGENUSS IM NACHKLANG

Kirchenmusiker Peter Heeren brachte in der Johanneskirche 20 Gongs zum Klingen. Foto: Alexandra von Fragstein

PETER HEEREN SPIELTE IN DER JOHANNESKIRCHE DAS „UR-INSTRUMENT“ – 20 GONGS AUF DER BÜHNE

Von Alexandra von Fragstein
Neumünster. Der Gong ist heutzutage ein sehr ungewöhnliches Instrument, und das, obwohl man davon aus-geht, dass er vor zirka 2000 Jahren erfunden wurde. Peter Heeren, Kantor und Organist in Marne, hat ihn für sich wiederentdeckt und bescherte den 60 Zuhörern am Sonnabend in der Johanneskirche ein ganz besonderes Klangerlebnis.

Der Ursprung des Gongs wird in Asien oder Griechenland vermutet. Einige Forscher gehen aufgrund eines Mythos davon aus, dass Alexander der Große den Gong von Griechenland nach Asien brachte. Die meisten Gongs von Peter Heeren stammen allerdings aus Kuden vom bekannten Gong-Bauer Rolf Nitsch. Der Kirchenmusiker hatte gleich 20 der Musikinstrumente im Gepäck.

Der größte Gong ist ein sogenannter Windgong und wiegt 50 Kilogramm. „Einige sagen, solch ein Gong klingt ewig nach“, so Heeren. Einige Zuschauer befürchteten, dass so viele Gongs unangenehm laut werden könnten. Doch das Gegenteil war der Fall. Heeren spielte Werke von Moritz N. Jansen mit klangvollen Titeln wie „Urschall“ und „Klangstrom“. Die tieftönige Musik war erstaunlich leise. Trotzdem drang sie bis in die hinterste Ecke vor. Mit einem großen Arsenal von Schlägeln aus verschiedenen Materialien bespielt Heeren bis zu 16 Gongs zugleich. Mal trommelte, schlug oder strich er über die Instrumente. Die Musik lud zum Augenschließen und Entspannen ein.

Das Publikum war angetan von der Musik. „Einfach klasse, ich bin begeistert!“, sagte Kathrin Dreyer, die selbst einen Gong besitzt. Nach dem Konzert fragten einige Zuhörer den Musiker über seine Arbeit aus. Peter Heeren freute sich über den Zuspruch und das rege Interesse.

Angefangen hat er vor 15 Jahren mit vier Gongs. „Ich habe den Gong schon während meines Studiums der Komposition kennengelernt“, sagte Heeren. Der leidenschaftlichen Musiker und überzeugte Veganer kombiniert die Musik mit der Tierethik, indem er auf seinen Gongs für eine vegane Ernährung wirbt. „Veganismus ist Respekt vor dem Tier, und Musik ist Respekt vor dem Publikum.“

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