GONG-KLÄNGE ALS ERLEBNIS

Bild 1: Volle Konzentration: Peter Heeren wechselte immer wieder die Gongs und Schlägel.
Bild 2: Michael Schaumann und Katrin Martens hatten Spaß.
Bild 3: …lauschten gespannt: Zirka 70 Besucher fanden sich im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Schenefeld ein, um dem Künstler bei seinem Können zu bewundern.
Fotos: Karl-Heinz Stolzenberg

KIRCHENMUSIKER PETER HEEREN BEGEISTERT BEI SEINEM KONZERT IM GEMEINDESAAL DER SCHENEFELDER STEPHANSKIRCHE DIE BESUCHER

Von Karl-Heinz Stolzenberg
Schenefeld. Der Gemeindesaal der Schenefelder Stephanskirche war bis zum letzten Platz gefüllt. Vor der Bühne hatte der Marner Kirchenmusiker Peter Heeren 14 Gongs aufgereiht: schwere, blankgeputzte Instrumente, einige Messingscheiben, mit mehr als einem Meter Durchmesser. Das waren die ,,Windgongs“ aus China.

Die meisten Gongs waren aus ,,Neusilber“, einer Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink.

Im Publikum saßen zahlreiche Heeren-Fans. Manche hatten schon viele seiner Auftritte erlebt. Für Katrin Martens aus Pinneberg war dieser Abend das zweite Gong-Konzert. Es sei wieder ein tief empfundenes Erlebnis, schwärmte sie. Für Michael Schaumann war so ein Gong-Konzert eine neue Erfahrung. Für Leute wie ihn gab Heeren zuerst einmal eine Einführung in die Besonderheit dieser Musik, bei der sich alles um den Klang dreht. Und dies mit einem Nuancenreichtum, der genaues Hinhören erfordert. Das demonstrierte Heeren eindrucksvoll an etlichen Gongs.

Dann wurde es ernst. Als erstes Werk erklang „Urschall“ des deutschen Komponisten Moritz Jansen. Leichtfüßig huschte Heeren von Gong zu Gong, wechselte zwischendurch oft die unterschiedlichen Schlägel.

Das Spiel strahlte etwas Beschwörendes aus, zumal da der Spieler dem Publikum den Rücken zuwandte – so wie ein Priester, dessen Gesicht dem Mysterium zugewandt ist. In der Pause sah man viele nachdenklich in sich gekehrte Gesichter. Das intensive Hörerlebnis war ihnen anzusehen. Aber ein Gläschen Wein lockerte die Zungen und die Eindrücke wurden vielfältig geteilt.

Als zweites Stück folgte ein Werk der Französin Lisa Bazelaire. Sie hatte auch einige Verse als eine Art Sprechgesang in ihre Komposition eingearbeitet. Mit fast flapsigen Kommentaren sorgte Heeren immer wieder dafür, dass der triefende Ernst einiger Stücke nicht überhandnahm. So etwa, als die Rede auf den nicht enden wollenden Klang des Windgongs kam. ,,Die Unendlichkeit dauert ziemlich lange, besonders gegen Ende“, so die trockene Ansage des Musikers. Der herzliche Beifall am Schluss dauerte fast ebenso lange.

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