KÖNIG DER GONGS TEILT HIMMELREICH VOLL NEUER TÖNE

Presseartikel Platzhalter

Von Heinke Ballin
Wedel. Eintritt durch die Klöntür an der Gartenseite des Reepschlägerhauses in eine ganz neue Klang-Welt, denn hier eröffnete der Kirchenmusiker und Komponist Peter Heeren aus Marne im Kreis Dithmarschen den Besuchern auf Einladung des Förderkreises Reepschlägerhaus eine Zusammenstellung von Tönen, die einfach ein ganz in die Tiefe gehendes Erlebnis waren.

Ungewöhnlich und spannend die Klänge der riesigen, sorgsam und aufwändig hergestellten Metallscheiben, von denen Heeren einigen den Namen von Himmelsgestirnen gegeben hat und denen er überirdische Musik entlockte. Ein Zauber, der ganz tief in den Bauch eindrang und von dort aus bis in die Zehenspitzen und bis in den Hals ausstrahlte. Und der Musiker schlug seine Gongs aus mehrfach gebranntem und bearbeiteten Titan, Kupfer, Messing oder anderen Legierungen nicht, er tupfte sie mit seinen unterschiedlichen Schlägeln an, umkreiste sie, streichelte sie. Zauberte so eine Farbvielfalt von Tönen, die einem Regenbogen glichen oder einem Wellenreiter, der vor den Küsten Portugals auf einer der riesigen Wellen ansteigt, die Spitze erreicht und langsam wieder abgleitet, glitzernde Wassertropfen versprühend.

Jeder Zuschauer entwickelte bei dem Konzert des „King of Gongs“ wie er sich nennt, ganz kreativ eigene Bilder, die einen mit geschlossenen Augen, die anderen schauten in dem voll besetzten „Reepi“ lieber genau zu. Wollten wissen, wie Heeren diese Dramaturgie aus Donnergrollen und Perlen pflücken an sie heranbrachte. Heeren tanzte von einem Gong zum anderen, offenbarte die Besonderheiten jedes einzelnen.

Wie sehr er mit seinen Gongs verbunden ist, zeigt er an einen1, den er locker in die Hand nehmen konnte, der nicht an stabilen Stützen aufgehängt werden muss und der wie eine große Paella-Pfanne aussieht. „Der ist von einem Rettungsschiff, der hat Seeleute an Bord oder zum Essen gerufen oder Verunglückten durch den Nebel ein Signal gegeben. Der ist nichts wert“, sagte er und entlockte dem Pfannengong einen krächzenden, schrillen eingleisigen Ton. „Aber er hat eine Seele.“

Verliebt habe er sich in Gongs schon während seines Studiums als Kirchenmusiker und Komponist mit Konzertreife als er sich mit Stockhausens Mikrophonie befasste, berichtete Heeren nach dem Konzert. Daraus sei eine Liebe fürs Leben geworden, eine, die der Musiker teilen und mit der er möglichst viele Menschen berühren und ihnen eine nachhaltige Freude bereiten möchte. Im Reepschlägerhaus ist ihm das gelungen.

zurück zu Presse