KLÄNGE FÜR HERZ UND SEELE

Eckernförder Zeitung, 16. Mai 2018

Der Herr des Gongs: Peter Heeren demonstrierte die unendliche Klangvielfalt des Gongs. Foto: Meding

HEILENDE TÖNE: RUND 100 BESUCHER BEIM GONGKONZERT MIT PETER HEEREN IN DER HÜTTENER KIRCHE

von Ann-Kathrin Meding
Hütten | Peter Heeren ist Kantor und Organist in Marne. Während seines Kompositionsstudiums lernte er den Gong kennen. Seitdem entwickelt Heeren eigene Kompositionen und gibt Konzerte. Zu seinem Gongkonzert „The Big Gong“ in der Hüttener Kirche kamen am Sonntag rund 100 Gäste und erlebten eine spektrale Klangwelt.

Unter seinen Werken spielte er die moderne Komposition „Urschall“ von Moritz N. Jansen mit dem Text der kambodschanischen Komponistin Malin Thoeurn. Durch gezielte Gongschläge erzeugte Heeren mit seinen Schlägeln lange und tiefe Schwingungen. Mal seicht, mal mit Nachdruck. Die Intensität der Schwingungen machte die gewaltigen Kräfte des Weltalls spürbar. Mikrokosmos und Makrokosmos vereinten sich. Im Innern spürte man, wie sich die Planeten bewegen. Wie sie aneinander vorbeirauschen und die Sonne umkreisen. Im Kontrast dazu spielte Heeren sein eigenes Werk, die Toccata eins und zwei an der Orgel. Er schuf einen fröhlichen und sprunghaften Wechsel. „Wie ein bunter Blumenstrauß“, beschrieb Heeren seine Komposition.

Seine 14 Gongs wurden hauptsächlich vom Gongbaumeister Rolf Nitsch in Kuden hergestellt. Auf einigen Gongs sind Symbole eingraviert – Mars, Erde, Venus und das Unendlichzeichen. „Der Universalgong, behaupten manche, klingt unendlich nach“, erzählt Heeren. Der Komponist macht das Konzerterlebnis durch seine Persönlichkeit einzigartig. Er zitiert auf humorvolle Weise Woody Allen: „Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende“ und erklärt mit fundiertem Hintergrundwissen die Welt der Klänge.

Seine Zuhörer interessierte, ob es Noten für eine Gong-Komposition gebe, was der Fall sei. Man habe eine Übersicht an welcher Stelle der Gong angeschlagen werde. Die Schallwellen haben im Publikum Wirkung gezeigt und sie fragten nach einer therapeutischen Wirkung, wie bei Klangschalen. Heeren möchte Gongs nicht mystifizieren. Oft würden sie in die esoterische Ecke geschoben werden. Eine Wirkung auf Körper und Geist sei jedoch da.

Einige Zuschauer gingen nach eigener Aussage mit dem Gefühl nach Hause, eine heilende Wirkung zu spüren, andere meinten, Wärme im Körper zu spüren.
Quelle: https://www.shz.de/19852996 ©2019Musikinstrumente. Deshalb möchte er keinesfalls die wohl anteilig vorhandene meditative und mystische Wirkung in den Vordergrund stellen. Gleichwohl wirke ein Verklingen der Töne, worauf er selbst besonders Wert lege, beruhigend und insofern meditativ oder spirituell.

Der Ursprung des Gongs als das vermutlich obertonreichste Instrument geht zurück bis in das antike, sagenumwobene Griechenland. Für seine Verbreitung in Asien sei, so Peter Heeren, Alexander der Große verantwortlich. Sicher ist: Die Faszination für evozierte Klangströme aus diesem Ur-Instru­ment hat sich bis in die Gegenwart hinein erhalten.

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