Die Gong-Faszination hat sich bis heute erhalten

Syker Kurier, 01. Oktober 2018

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DAS GONG-KONZERT MIT PETER HEEREN BOT EIN BEEINDRUCKENDES ERLEBNIS

von Rita Behrens
Syke. Elf imposante Gongs, zwei Werke von Moritz N. Jansen – am Freitagabend spielte Peter Heeren im Syker Vorwerk vor etwa 60 Besuchern auf. Allein, zumindest rein optisch betrachtet. Heerens musikalische Präsentation der modernen Kompositionen „Urschall“ und „Klangstrom“ führte zu einem vielfältigen Hörerlebnis, dem sich wohl niemand entziehen konnte.

Bereits beim Eintreten in den Vorführraum zogen acht Gongs unterschiedlicher Größe, Oberflächenstruktur und Metalle die Blicke auf sich. So auch der chinesische aus Messing. Jedoch überwiegen in Heerens Konstellation die aus Neusilber hergestellten Instrumente von Rolf Nitsch, wie der Musiker erklärt. Einige sind mit astronomischen Symbolen – denen des Mars, der Venus und der Erde – gekennzeichnet. Sie lenken so die Aufmerksamkeit auf die den Kompositionen zugrundeliegende Thematik eines ursprünglichen und unendlichen Universums.

Der mehrfach ausgezeichnete Komponist und Kirchenmusiker war an diesem Tag aus Marne angereist Insbesondere kleine Räume wie hier im Syker Vorwerk seien seiner musikalischen Zielsetzung angemessen. Denn, so begründete er, sie setzten den Klängen rechtzeitig räumliche Grenzen und verhindern folglich zu „dünne“ Töne. Er bevorzuge es, „leise“ zu spielen.

Schon in der ersten halben Stunde erreichte Heeren seine Zuhörerschaft nachhaltig. Dies gelang ihm primär mittels seiner einzigartigen Spielart und -weise der Gong-Konstellation, teilweise rezitierend, unterlegt mit dem lyrisch anmutenden Text von Malin Thoeum. Nicht nur die milden und zarten Töne, sondern das facettenreiche Klangspektrum verführten zum Lauschen.

Die resultierende Konzentration ließ bei dem einen oder anderen ein Gefühl des Einklangs mit sich selbst und den Gongklängen aufkommen. Diese und weitere berührende Wahrnehmungen wurden auch im Gespräch unter den Anwesenden formuliert. Der Künstler folgt dem Konzept der Kompositionen auch in seiner eigenen musikalischen Umsetzung. Er selbst schätzt die im Vorwerk eindrücklich gespielten Gongs in erster Linie als sehr „interessante“ Musikinstrumente. Deshalb möchte er keinesfalls die wohl anteilig vorhandene meditative und mystische Wirkung in den Vordergrund stellen. Gleichwohl wirke ein Verklingen der Töne, worauf er selbst besonders Wert lege, beruhigend und insofern meditativ oder spirituell.

Der Ursprung des Gongs als das vermutlich obertonreichste Instrument geht zurück bis in das antike, sagenumwobene Griechenland. Für seine Verbreitung in Asien sei, so Peter Heeren, Alexander der Große verantwortlich. Sicher ist: Die Faszination für evozierte Klangströme aus diesem Ur-Instru­ment hat sich bis in die Gegenwart hinein erhalten.

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