KÖNIG DER GONGS TEILT HIMMELREICH VOLL NEUER TÖNE

Von Friederike Kramer
SÜLFELD. In der Sülfelder Kirche wurde ein etwas anderes Konzert unter dem Titel „The Big Gong“geboten. 14 große und kleine Planeten- und Orchestergongs, die freischwingend an Gestellen aufgehängt waren, sorgten schon allein optisch im Altarraum für einen außergewöhnlichen Anblick. Peter Heeren, der „King of Gong“, wie er genannt wird, brachte die Instrumente zum Klingen und die etwa 250 Besucher lauschten zwei Stunden lang gebannt den vielschichtigen Tonschwingungen. Peter Heeren ist Kantor in Marne, studierte Kirchenmusik und Komposition in Lübeck und beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 mit Gongs und ihren Klangwirkungen.

Seine Gongs, die er im kleinen Ort Kuden bei Marne produzieren lässt, sind meistens aus Neusilber angefertigt. „Beim Einstimmen wundere ich mich immer, wie der Gong-Hersteller mit einem kräftigen Hammerschlag den Ton verändern kann“, erklärte er. Auffallend war der riesige himmelblaue Gong aus Titan mit dem orangefarbenen Kern, der dumpf und sonor tönte und die Kirche mit seinem tiefgehenden Klang erfüllte. Einige der etwas kleineren Gongs sind nach ihren Stimmungen der planetaren Frequenzen in kosmischen Oktaven nach den Planeten Venus und Mars benannt.

So begab sich Heeren mit den Zuhörern auf eine Klangreise, die die Töne harmonisch miteinander in Beziehung brachte. Mit unterschiedlichen Schlägeln, Stöcken, Geigenbögen, Fegern und Besen oder auch nur mit seinen Händen gestaltete der Künstler eine Vielfalt von Klängen. Er entlockte seinen Gongs transparent pulsierende Klang-Kaskaden, die durch das Kirchenschiff strömten und eine magische Welt entdecken ließen. Mal gewaltig und kraftvoll erdig donnernd, gewischt, gestrichen, gekratzt, geklopft, sich in der Lautstärke steigernd und verringernd, an Vogellaute oder an Turmuhrenläuten erinnernd, spielte Heeren mit fast tänzerischen Bewegungen diese Klangkörper. fri

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