Ein Gongkonzert mit mystischen Klängen

Peter Heeren hat in der Tornscher Kirche seine Zuhörer auf eine Klangreise zu sich selbst mitgenommen. (Foto: Derda)

Tornesch (gde). Passend zum Jahreswechsel nahm Peter Heeren am vergangenen Sonntag seine Zuhörer mit auf eine Reise zu sich selbst. Mit Hilfe seiner Gongs erschuf der studierte Komponist eine Welt aus mystischen Klangfarben, die sich sowohl zart als auch mächtig in der Kirche Tornesch ausbreiteten.

Viele der Zuschauer schlossen die Augen und konzentrierten sich ganz auf die Töne, die sich durch das geschickte Anschlagen, Streichen und Dämpfen von Heeren vereinzelt und auch zusammen zu einem prächtigen Hörerlebnis vereinten. Doch bevor das Konzert begann, ging Heeren auf den Ursprung seiner imposanten Instrumente ein. „Es gibt zwei Lehransichten in der Musikwissenschaft zum Ursprung des Gongs“, erklärte er. Demnach sprächen einige Argumente dafür, dass der Gong aus dem asiatischen Raum kommt.

Es gäbe aber auch Funde aus dem antiken Griechenland, die auf eine Geschichte aus der Mythologie hinweisen, erläuterte Heeren. Demnach wäre Zeus kurz nach der Geburt vor seinem Vater Kronos versteckt worden. Um dabei die verräterischen Schreie des Babys zu übertönen, wurde dagegen ein Gong geschlagen. Diese Szene wurde nach Aussage Heerens als Abbild auf einer Münzprägung gefunden. Diese entspräche dem Gong, wie wir ihn heute kennen.

Vor zirka 20 Jahren stieß Heeren während seines Referats für sein Studium auf den Gong. „Mich begeistert einfach die Klangarchitektur dieses Instruments“, schilderte Heeren und schaute dabei auf sein Gong-Ensemble, das er sorgfältig nach Klang zusammengestellt hatte. Die meisten der Gongs sind direkt in seiner Nachbarschaft in Kuden entstanden, wo zufällig einer der renommiertesten Gong Bauer lebt und arbeitet. „Kuden ist sozusagen das Rom des Gongs“, berichtete Heeren. Der Künstler begeisterte das Publikum zum Auftakt mit einem mystischen Klangerlebnis, gleich das erste zeitgenössische Werk enthält eine musikalische Vielfalt, wie man sie selten zu Gehör bekommt. Die Konzertbesuche erlebten eine beeindruckende Reise zur neuen Klängen und wer wollte, auch zu sich selbst.

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