Wenn der weltgrößte Chao-Gong wummert

Peter Heeren aus Itzehoe spielt ein in China handgefertigtes Instrument

Peter Heeren besitzt über 40 verschiedene Gongs. Doch einer übertrifft sie alle – sowohl vom Klang als auch von der Größe. „Ich habe den weltgrößten Chau Gong“, sagt der Kirchenmusiker und Komponist. Das Klanginstrument mit einem Durchmesser von 1,70 Meter hat der 57-Jährige in China von Hand schmieden und Peter Heeren aus Itzehoe spielt das in China handgefertigte Instrument heute in Oelixdorf anfertigen lassen. „Es ist der Rolls-Royce unter den Gongs“, freut sich Peter Heeren über seine neue Anschaffung, die teilweise aus Bronze gefertigt wurde. Chau-Gongs würden maximal in einer Größe bis 1,50 Meter angeboten, sagt Peter Heeren, der seit 30 Jahren Kantor der Kirchengemeinde Marne ist und in Itzehoe lebt. Doch das reichte ihm nicht. Er suchte deshalb einen Hersteller, der auch größere Instrumente baut, und wurde in China fündig. Doch die Individualität hat ihren Preis. 22000 Euro hat der Gong – einschließlich seines 40-tägigen Transports per Zug von China nach Deutschland – gekostet. „Ich gönn’ mir ja sonst nichts“, sagt Peter Heeren zu seiner kostspieligen Anschaffung. Peter Heeren fasziniert die „magische Kraft und besondere Energie“ seines neuen Chau-Gongs. Er entlockt ihm sanfte Töne, in dem er mit dem Schlägel sacht von oben bis zur Mitte streicht, bewegt die Klöppel in leichten Kreisen über die Oberfläche oder schlägt den Schlägel im schnellen Rhythmus, so dass die verschiedenartigen schwingenden Töne lange und intensiv nachhallen und nicht enden wollen. Raum zum Üben bietet ihm die Oelixdorfer Kirchengemeinde, in deren Peter Heeren vor seinem neuen Chau-Gong. Foto: Joachim Möller Gotteshaus auch der neue Gong steht. Peter Heeren sagt: „Ich bin der Gemeinde unendlich dankbar, dass ich hier proben darf.“ Um das Instrument vibrationsfrei spielen zu können, hat ein Itzehoer Schlosser extra eine massive Hängevorrichtung gebaut, an der auch zwei weitere, etwas kleinere Gongs aufgehängt sind. Damit fährt der Itzehoer auch zu Konzerten, die er in ganz Norddeutschland und manchmal auch darüber hinaus gibt. Doch das ist mühsam. Zusammen mit drei Helfern muss er die schwere Aufhängung samt Gong in einen Spezialanhänger verladen, der nochmals 23000 Euro kostete. Erstmals will der Künstler heute seine „Orgel“ in Oelixdorf einem größeren Publikum präsentieren. Das Konzert beginn um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, eine Kollekte ist willkommen. Für den 2. April ist in der Hamburger Katharinenkirche ein erstes größeres Konzert geplant. Zusammen mit Andreas Fischer (Orgel) präsentiert er dort ab 18 Uhr Improvisationen und Orgelmusik von J. S. Bach. Weitere Konzerte, auch in der Region, sollen folgen.

Joachim Möller

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